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Waldspaziergang mit Kindern – nur Mitgebrachtes essen

27. Juni 2018

Kinder liegen auf der Wiese © mev - mike witschel

Frische Luft, unwegsames Gelände, das Spiel von Licht und Schatten, vielleicht ein klarer Bachlauf, ein paar Tierspuren und jede Menge unbekannter Pflanzen – ein Ausflug in den Wald kann für Kinder ein echtes Abenteuer sein. Eins, dass ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung richtig guttut.
Damit nichts die Entdeckerfreude trübt, sollten Eltern auf diese Dinge achten:

Nur Mitgebrachtes verspeisen

Dass man Pilze im Zweifelsfall nicht essen sollte, ist eine Binse, doch auch Ungiftiges wie Blaubeeren oder Walderdbeeren, die dazu einladen, direkt von der Hand in den Mund zu wandern, können durch Tierspeichel, -kot oder -urin verunreinigt sein. Auch der riskante Fuchsbandwurm könnte so übertragen werden. Deshalb: besser gar nicht erst probieren. Wasser in Bachläufen oder aus klaren Quellen ist ebenfalls tabu, weil Viren, Bakterien und Parasiten-Eier, die zumindest Übelkeit erregen, aber auch Krankheiten auslösen können, mit bloßem Auge nicht zu sehen sind. Vorsicht ist auch bei Pflanzen geboten, die man zu kennen glaubt. Einige unbedenkliche Pflanzen haben giftige Doppelgänger, wie der Bärlauch das Maiglöckchen oder die ebenso hochgiftige Herbstzeitlose.

Der Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover und die Landesunfallkasse Niedersachsen raten deshalb, im Wald grundsätzlich nur mitgebrachte Speisen und Getränke zu verzehren. Zuckerfreie Kost hat dabei Vorrang, um keine Wespen anzulocken.

Giftiger Eichenprozessionsspinner

Deutschland gilt mittlerweile als tollwutfrei, dennoch gilt weiterhin das Gebot, keine wilden Tiere anzufassen.
Der giftige Eichenprozessionsspinner breitet sich in Deutschland immer mehr aus. Der Kontakt mit den Brennhaaren dieser Tiere ruft allergische Reaktionen hervor. Auch alte, am Boden liegende oder am Baum haftende Gespinstnester der Raupen sind noch jahrelang giftig. Achtung! In den Nestern ist die Konzentration der lange haltbaren Brennhaare besonders hoch. Warnschilder, die vor dem Eichenprozessionsspinner warnen, sind deshalb unbedingt ernst zu nehmen.

Zecken sind besonders in Süddeutschland vertreten und halten sich im Dickicht, hohen Gräsern und Farnen auf. Sie können Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Zumindest gegen FSME, eine Entzündung von Hirnhäuten und Gehirn, schützen Impfungen. Wald-gänger sollten dennoch lange, möglichst helle Kleidung tragen und die Socken über die Hosenbeine ziehen, damit Zecken schnell zu sehen sind und nicht so leicht an die Haut gelangen. Nach dem Spaziergang gehört eine Hautuntersuchung nach Zecken unbedingt dazu.